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Ziele und Leitlinien

So erreichen wir unsere Ziele


In Deutschland ist Pflege in erster Linie die Verantwortung von Familien. Das wollen wir ändern. Pflege muss primär zu einer gesellschaftlichen Verantwortung werden.

Bis heute werden pflegende Angehörige als wichtige Partner in der Pflege weitgehend ignoriert. Obwohl sie über 80% aller Pflege in Deutschland leisten wird, bleibt die häusliche Pflegeversorgung das Stiefkind unseres Pflegesystems.

Es ist mit der Arbeit von wir pflegen zu verdanken, dass Angehörige mehr und mehr in politische Gremienarbeit einbezogen werden, doch für die Emanzipation der häuslichen Pflege und gleichberechtigte Unterstützung von pflegenden Angehörigen liegt noch ein langer Weg vor uns.

Bei wir pflegen sollen all jene zu Wort kommen, die eine ihnen nahe stehende Person unentgeltlich pflegen oder gepflegt haben (im Sinne von für sie sorgen, sie betreuen und pflegen) - unabhängig von Alter, Grund für die Pflegebedürftigkeit und Wohnsituation der zu pflegenden Person (eigene Wohnung, Wohngemeinschaft oder Heim).

Unsere Vision

wir pflegen e.V. setzt sich für eine Gesellschaft ein, in der pflegende Angehörige als gleichberechtigte Partner in der Pflege bessere Unterstützung, Absicherung und Wertschätzung erfahren und selbstbestimmt die Vereinbarkeit von Pflege, Familie, Beruf und sozialer Teilhabe leben. Eine Gesellschaft, in der pflegende Angehörige in allen pflegepolitischen Bereichen – bundesweit, auf Länderebene und in den Kommunen – über ihre Interessenvertretungen und Selbsthilfeorganisationen als gleichberechtigte Partner vertreten sind.

Unsere Mitglieder haben die Ziele des Vereins in 11 Leitlinien verankert:


  1. Anerkennung: Pflegende Angehörige brauchen mehr Anerkennung in allen gesellschaftlichen und politischen Bereichen.
  2. Mitbestimmung: Pflegende Angehörige müssen Mitbestimmungsrechte erhalten. Ihre Meinungen und Erfahrungen müssen aktiv erfragt und einbezogen werden.
  3. Information: Pflegende Angehörige haben ein Recht auf leichten Zugang zu umfassender Information, unabhängiger Beratung und Schulung
  4. Chancengleichheit: Pflegende Angehörige müssen Chancengleichheit in allen Lebensbereichen bekommen.
  5. Wahlmöglichkeit: Jeder Mensch muss frei darüber entscheiden können, ob und in welchem Umfang sie/er die Pflege einer ihr/ihm nahe stehenden Person übernehmen will. Dabei ist das Recht des Pflegebedürftigen zu respektieren, sich seine Pflegeperson selbst auszusuchen.
  6. Unterstützung: Pflegende Angehörige haben ein Recht auf wertschätzende finanzielle, praktische und emotionale Unterstützung ihrer Tätigkeit sowie den Zugang zu bezahlbarere Hilfe.
  7. Gesundheitsförderung, Prävention und Rehabilitation: Pflegenden Angehörigen müssen Angebote zur Förderung und Erhaltung ihrer eigenen Gesundheit leicht zugänglich gemacht werden.
  8. Vereinbarkeit von Pflege und Erwerbstätigkeit: Pflegende Angehörige haben ein Recht auf Unterstützung, um Ausbildung und Erwerbstätigkeit mit ihrer Pflegetätigkeit vereinbaren zu können.
  9. Finanzielle Sicherheit: Pflegende Angehörige dürfen sozial und finanziell nicht benachteiligt werden.
  10. Pflegefreie Zeit: Pflegende Angehörige müssen die Möglichkeit haben, ausreichende und bezahlte Auszeit von der Pflege nehmen zu können.
  11. Soziale Integration: Pflegende Angehörige haben ein Recht auf Teilhabe am sozialen und gesellschaftlichen Leben. Dieses Recht muss ihnen im gewünschten Umfang ermöglicht werden.

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